Innosuisse, die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung wählte 2020 12 «NTN Innovation Booster» zur Förderung der offenen Innovationskultur in verschiedenen Bereichen. Einer davon ist der «NTN Innovation Booster Swiss Food Ecosystems», welcher sich der Entwicklung von Innovationen für die nächste Generation innerhalb des Nahrungsmittelsystems widmet. Im Fokus stehen Themenfelder wie Smart & Personal Nutrition, Bio Economy, Food Waste, Biomass Valorization, Packaging Solutions und Biodegradibility. Das Netzwerk verbindet hierzu die angewandte Forschung, Unternehmen und weitere Stakeholder, um neue Lösungen für die aktuellen Herausforderungen zu erarbeiten.
NTN Innovation Booster, Open Innovation, Human Centered Innovation
Der gleichzeitige Start von 12 Innovation Boostern erlaubt den Aufbau einer einzigartigen Zusammenarbeit verschiedener Bereiche von Beginn an. In der Schweiz entsteht somit ein multidisziplinärer Verbund, der die Schaffung radikaler Ideen und Lösungen ermöglicht.
Im Rahmen von Ideen-Kampagnen, Workshops und Hackathons werden Ideen generiert und mit multidisziplinären Teams bis zu Prototypen entwickelt. Methoden aus dem Bereich des Design Thinking und der agilen Entwicklung unterstützen dabei. Herzstück des Innovationsprozesses ist der Einbezug verschiedenster Disziplinen, die eine markt- und anwenderbezogene Betrachtung ermöglichen. Open Innovation ist hierbei zentral. Im Prozess selbst kommt der sogenannten «Empathie Phase» grosse Bedeutung zu. Sehr früh werden Personen, beispielsweise Konsumenten, Nutzer, Hersteller zu einer Problemstellung und deren Wahrnehmung befragt. So wird sichergestellt, dass die finale Lösung die Bedürfnisse der Menschen, die Möglichkeiten der Technik und die Anforderungen an den Geschäftserfolg integriert.
Wissenstransfer für Schweizer KMU
Die NTN Innovation Booster pflegen eine offene Innovationskultur. Ihre Aktivitäten stehen allen interessierten Schweizer Akteuren zur Verfügung. Sie fördern den Wissenstransfer zwischen Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft und die Zusammenarbeit mit Partnern entlang der ganzen Wertschöpfungskette eines Themas. So verschaffen sie besonders Schweizer KMU einmaligen Zugang zu verschiedensten Kompetenzen und ermöglichen nachhaltige Wettbewerbsvorteile.
Gemeinsam mit allen interessierten Akteuren formulieren die NTN Innovation Booster konkrete Herausforderungen innerhalb ihrer jeweiligen Innovationsthemen und bearbeiten diese in interdisziplinären Teams. Den Teilnehmenden vermitteln sie Methoden für eine agile Lösungsentwicklung. Erfolgversprechende Innovationsideen werden in ausgewählten Teams auf ihre Hypothesen mittels Prototypen geprüft. Dies ist die Basis für eine qualifizierte Entscheidung über Fortführung oder Abbruch. Erfolgreichen Innovationsteams vermitteln die NTN Innovation Booster Hilfe beim Anstossen von Projekten, mit denen sie um Unterstützung bei der Innosuisse oder anderen öffentlichen und privaten Stellen ersuchen können. Die eigene Vergabe von Fördermitteln und engagierte Unterstützung von Experten, erlaubt es den Teams die Grundlagen dafür zu erarbeiten.
Das NTN Innovation Booster Programm findet auf einer interaktiven und neuartigen Online-Innovationsplattform statt. innobooster.org powered by HYPE. Diese ermöglicht Ideen und Projekte innerhalb der gesamten Community zu teilen und so mit interdisziplinären Kompetenzen anzureichern.
Schonende Verarbeitung und Nachhaltigkeit
Die erste «Ideation Campaign» im Frühjahr 2021 rief zu kreativen Lösungsideen zu folgender Fragestellung auf: «How might we develop and exploit low processing technologies to produce healthier, more nutritious and more sustainable food?». Gefragt waren insbesondere auch radikale Vorschläge von Start-up-Unternehmen und KMU. Insgesamt acht Ideen werden ausgezeichnet und zwei werden in die «Exploration Phase» und so in den Design Thinking Workshop zugelassen. Mit den vorhandenen Fördernetzwerken und Dienstleistungen können die Ideen nun auf dem Weg zur Praxisumsetzung in passender Weise begleitet werden.
Open Innovation Beispiel mit «MAKEit» und «MAKEathon»
Im Rahmen des EIT Food MAKEit Programms organisierte Swiss Food Research zusammen mit dem Labor für Lebensmittelverfahrenstechnik der ETH Zürich vom 23. – 25. Oktober 2020 den digitalen MAKEathon «Meat The Future». Drei Tage lang widmeten sich 30 Studierende aus 13 Studienrichtungen einer der grössten Herausforderungen unseres Ernährungssystems: Unser Fleischkonsum. Ziel war es, mithilfe der Design-Thinking-Methode Lösungsansätze in den technologischen und sozio-kulturellen Dimensionen auszuarbeiten, die eine Verringerung unseres Konsums ermöglichen helfen.