Unsere Vision ist ambitioniert: ein führendes europäisches Innovationszentrum, in dem Wissenschaft, Wirtschaft und Politik gemeinsam nachhaltige Lösungen für die Zukunft der Ernährung entwickeln.
Doch warum setzen wir uns dafür ein? Weil unser Ernährungssystem eine der grössten Baustellen unserer Zeit ist.
Unser Ernährungssystem ist am Limit. Die Art und Weise, wie wir Lebensmittel produzieren und konsumieren, hat gravierende Folgen für Umwelt, Gesundheit und soziale Gerechtigkeit. Über 30 Prozent der globalen CO₂-Emissionen stammen aus der Lebensmittelbranche. Gleichzeitig landen Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, während Menschen hungern. Die industrielle Landwirtschaft laugt Böden aus, beschleunigt den Biodiversitätsverlust und verstärkt die Klimakrise. Trotz dieser alarmierenden Entwicklungen bleibt der Wandel aus. Zu tief sind bestehende Strukturen verankert, zu gross die Widerstände gegen neue Lösungen. Gleichzeitig existieren bereits innovative Ansätze – doch sie kommen oft nicht in die Skalierung.
Warum ist Kollaboration der Schlüssel? Wir sind überzeugt, dass die grossen Herausforderungen unserer Zeit nicht im Alleingang gelöst werden können. Weder einzelne Unternehmen noch Regierungen oder Start-ups haben die Kapazitäten, die Ernährungswende allein voranzutreiben. Es braucht neue Formen der Zusammenarbeit. Genau hier setzt der Food Campus Berlin an. Wir schaffen einen physischen Ort der Begegnung, an dem führende Köpfe der Lebensmittelbranche zusammenkommen, Ideen austauschen und konkrete Lösungen entwickeln. Unser Ansatz basiert auf der Überzeugung, dass Kollaboration der neue Wettbewerb ist. Nur wenn Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft an einem Tisch sitzen, kann nachhaltige Veränderung entstehen.
Doch mitten in all diesen Herausforderungen der Ernährungsbranche gibt es Hoffnung. Durch unsere Arbeit am Food Campus begegnen wir täglich Menschen, die nicht resignieren, sondern anpacken, die sich nicht damit zufriedengeben, dass «die Dinge eben so sind, wie sie sind», sondern den Status quo hinterfragen und an Lösungen arbeiten.
Changemaker aus Wissenschaft, Wirtschaft, Startups, Landwirtschaft, Medien und Politik, die mutig vorangehen und Lösungen entwickeln, um die Zukunft der Ernährung nachhaltig zu gestalten. Sie setzen sich für alternative Proteine, nachhaltige Landwirtschaft, Kreislaufwirtschaft, personalisierte Ernährung oder neue digitale Lösungen gegen Lebensmittelverschwendung ein.
Aus dem Wunsch heraus, diesen Pionierinnen und Pionieren eine Bühne zu geben, ist die Idee des Reports «Top 30 Changemaker in Food & Planetary Health 2025» entstanden. Denn es braucht mehr Sichtbarkeit auf genau solche Vorbilder. Die Auszeichnung haben wir gemeinsam mit der Fach-Mediengruppe dfv und Deutschlands grösstem Ernährungs-Publikumsverlag Eat Smarter ins Leben gerufen. Die 30 Changemaker wurden basierend auf einem umfangreichen Kriterienkatalog, dem Feedback unserer Fachjury und Interviews mit den Nominierten ausgewählt. In unserem Report lassen wir diese Changemaker selbst zu Wort kommen. Sie berichten über ihre Visionen für eine nachhaltige Lebensmittelbranche, sprechen offen über die grössten Herausforderungen der Transformation und teilen ihre persönlichen Antriebe.
Wir sind überzeugt, dass jede und jeder Teil der Lösung und des Wandels sein kann. Die Zukunft der Ernährung entscheidet sich nicht in ferner Zukunft – sondern jetzt. Nachhaltige Innovationen können nur dann erfolgreich sein, wenn sie von vielen mitgetragen werden. Lassen Sie sich daher von den Changemakern inspirieren, teilen Sie ihre Geschichten und unterstützen Sie nachhaltige Innovationen. Gemeinsam können wir eine bessere Zukunft gestalten.
Lia Carlucci, Managing Director Food Campus Berlin
▶ In dieser Rubrik äussern Vertreter aus der Lebensmittelbranche ihre Meinung zu aktuellen Themen.