Die Trutenproduktion ist in der Schweiz im Wachstum. Produzierte die Frifag im Jahr 2009 noch 1276 Tonnen (Schlachtgewicht), waren es 2019 bereits 1961 Tonnen. Bei der Frifag macht Trutenfleisch aktuell rund 12 Prozent der Produktion aus. «Wir verzeichneten ein Wachstum, aber nicht gleich stark wie bei den Poulets. Also bleibt die Trutenproduktion in der Schweiz eine Nische», sagt Andi Schmal, Geschäftsleiter der Frifag Märwil AG.
«Ganze Truten sind eigentlich nur an Thanksgiving und an Weihnachten ein grosses Thema». Neben den ganzen Truten wird zu Weihnachten mehr Trutenfleisch nachgefragt, z.B. für Fleischfondue oder allgemein für das Festmahl.
Verantwortlich dafür, das Schweizer Truten eine Nische bleiben, ist laut Schmal auch das Importfleisch. Die ausländischen Alternativen seien meist massiv günstiger. «Bei der Frifag produzieren wir alle Truten nach RAUS- und IP-Suisse-Richtlinien, das heisst mit Aussenklimabereich und der doppelten Stallfläche als Weide. Das hat seinen Preis.»
Trotzdem hält Schmal ein weiteres, langsames Wachstum für realistisch. Denn viele Konsumenten würden gerade beim Geflügelfleisch genauer auf die Herkunft und die Haltung achten.
Woher kommen die Truten?
In den Coop-Metzgereien sind auf Bestellung das ganze Jahr über ganze Truten erhältlich, wie Mediensprecher Andrea Ruberti erklärt. Vor Weihnachten sind schweizweit in den Coop-Supermärkten ganze Truten erhältlich. Diese stammen aus der Schweiz und aus Frankreich.
Auch die Migros verkauft ganze Truten. Sie stammen aus Frankreich und Ungarn, wo sie unter dem Tierwohlstandard Migros Animal Welfare (MAW) produziert werden, wie Mediensprecher Marcel Schlatter sagt. Die ganzen Bio-Truten kommen aus der Schweiz. Beim MAW wird nach Schweizer Tierschutz-Vorgaben produziert.
Es gibt auch Bauern, die direkt Schweizer Truten vom Hof verkaufen. (LID)