Über eine Viertelmillion Roboter wurden letztes Jahr dort neu installiert. Mit grossem Abstand folgen Japan (47 Tsd.), die USA (35 Tsd.) und Südkorea (31 Tsd.). Europa muss sich aber auch nicht verstecken. Im Jahr 2021 wurden knapp 85.000 neue Einheiten in Betrieb genommen. Die Nachfrage nach Industrierobotern ist so hoch wie nie zuvor. Über eine halbe Million neue Industrieroboter in 2021 – ein neuer Rekord. Für 2022 erwartet die IFR erneut, dass die weltweiten Roboterinstallationen ansteigen und knapp 570.000 neue Einheiten installiert werden.
Wer an Roboter in der Industrie denkt, hat vermutlich als erstes Bild die Fertigungsstrasse im Automobilbau vor dem Auge. Tatsächlich war die Autobranche bisher auch führend in der Industrierobotik. Überholt wurde sie im Jahr 2021 von der Elektro- und Elektronikindustrie. Das zeigt, dass die Industrierobotik jetzt in der Breite der Industrie ankommt. Auf dem dritten Platz rangiert die metallverarbeitende Industrie, gefolgt von der chemischen und der Lebensmittelindustrie. Roboter werden in erster Linie zum Handling von Bauteilen verwendet. Die zweitwichtigste Anwendung ist das Schweissen. Dann folgt die Verwendung im Montageprozess. Auch bei Reinraumarbeiten sind Roboter verbreitet.
Die Trends in der Industrierobotik
Trend I: Digitalisierung der Produktion. Eine vollständig digitalisierte Produktion vom Auftragseingang bis zur Auslieferung – das ist die Industrie 4.0. In der Fertigung geht der Trend klar hin zu individualisierten Produkten. Das führt zu einem immer kleiner werdendem Margenvolumen. Eine solche Produktion ist nur erschwinglich, wenn sie automatisiert und digitalisiert ist. Und ohne Roboter, keine Automatisierung.
Trend II: Automatisierung gegen Fachkräftemangel. Sowohl auf lange als auch auf kurzer Sicht ist Fachkräftemangel ein Problem. Corona hat gezeigt, dass ein akuter und plötzlicher Ausfall von Arbeitskräften die Lieferketten und damit ganze Produktionen bedroht. Roboter können diese sichern und so die Widerstandsfähigkeit der Logistik erhöhen. Und weiterhin wird die Gesellschaft immer älter. Die niedrigen Geburtenraten und die Babyboom-Generation, die in den Ruhestand geht, lassen einen massiven Arbeitskräftemangel erwarten. Dabei ist die Situation in allen grossen Volkswirtschaften ähnlich.
Trend III: Low-Cost-Roboter. Günstigere Robotereinheiten, sog. Low-Cost-Roboter, sind immer gefragter. Im Gegensatz zu ihren grossen Geschwistern, den Industrierobotern, sind sie zwar weniger präzise, tragen nur leichtere Lasten und sind nicht so langlebig. Dafür sind sie einfach zu bedienen, können von Betrieben selbstständig installiert werden und vor allem sind sie eben preiswerter. Das macht sie besonders für KMUs interessant. Knapp die Hälfte aller deutschen Unternehmen mit 50–500 Mitarbeitern wollen sich Roboter ins Haus holen.
Trend IV: Automatisierung des älteren Maschinenbestands. Ist der aktuelle Maschinenbestand technisch und fertigungsqualitativ auf dem gewünschten Stand, so macht es finanziell keinen Sinn, neue automatisierte Anlagen zu erwerben. Um dennoch auf den Zug der Automatisierung aufzuspringen, können vorhandenen Maschinen oft nachträglich automatisiert werden. Das steigert die Produktivität bei gleichbleibender Qualität. Bei grossen Stückzahlen und weniger Variation bietet die Robotik eine Möglichkeit der Werkstückautomatisierung. Aufgrund ihrer Flexibilität können Roboter an verschiedenen Anlagen eingesetzt werden. Im Vergleich zu anderen Handlingssystemen, wie dem Palettenhandling, sind die Investitionskosten bei Robotertechnik geringer.
Trend V: Gebrauchte Industrieroboter. Die steigenden Auftragseingänge im Maschinen- und Anlagenbau zeigen, dass viele Betriebe ihren Maschinenpark ausbauen wollen, um ihre Kapazitäten zu steigern. Dennoch sind Investitionen mit wirtschaftlichem Risiko verbunden. Wer mit den teils langen Lieferfristen von Neumaschinen nicht arbeiten kann, orientiert sich auf dem stetig wachsenden Gebrauchtmaschinenmarkt. Eines der führenden europäischen Industrieauktionshäusern für gebrauchte Maschinen und Betriebseinrichtungen ist Surplex. Dort sind nicht nur automatisierte Anlagen für die Holz- und Metallbearbeitung zu finden, sondern auch Industrieroboter.
Weitere Informationen unter www.surplex.de.