Die Anforderungen an die Robotik für den Einsatz in der Fleischfabrik könnten höher nicht sein. Die eingesetzten Roboter sind unter den besonderen Gegebenheiten der Fleischverarbeitung bis an die Grenze gefordert. Denn: Kein Stück Fleisch gleicht dem anderen. Flexibilität ist also gefragt bei der Highspeed-Verarbeitung. Darüber hinaus stellt die Anlage zur Schweinefleischverarbeitung auch hinsichtlich Geschwindigkeit, Präzision und Flexibilität Maximalanforderungen an die Industrieroboter. Sage und schreibe 500 Schweinefleischportionen verlassen pro Stunde die Anlage.
Um zu gewährleisten, dass die drei RX160 he beim Auslösen der Knochen mit der gebotenen Präzision zu Werke gehen, setzen die Japaner auf High-Tech. Ein Röntgensystem erfasst die Position der Knochen im Fleischstück und errechnet daraus die genaue Schneidelinie für die Roboter. Eine perfekte Lösung, die aber auch den Tücken der Fleischverarbeitung unterliegt. Die Schweinefleischstücke verändern ihre Position am Hängeförderer in bestimmten Grenzen jeden Augenblick. Um diese Unschärfe auszugleichen, müssen die Roboter mit ihren am Handgelenk befestigten Messern exakt und gleichzeitig gefühlvoll hantieren, um Kollisionen mit den Knochen zu vermeiden.
Natürlich sind die strengen Hygieneanforderungen bei der Verarbeitung von Frischfleisch zu erfüllen. Die Anlage wird täglich mit Wasser und entsprechendem Reinigungsmittel desinfiziert. Die Japaner setzen für diese anspruchsvolle Applikation drei Stäubli RX160 in HE-Ausführung ein, die speziell für die intensiven Reinigungsprozesse in der Lebensmittelindustrie konzipiert sind. Die komplett gekapselten und mit Spezialdichtungen ausgerüsteten Roboter sind standardmässig in Schutzart IP65 ausgelegt, durch Verwendung der Stäubli Überdruckeinheit lässt sich diese Schutzartklassifizierung noch steigern. Das Handgelenk der Maschinen ist in IP67 gehalten und damit wasserdicht. Besonders bewährt hat sich die vertikale Kabeldurchführung. Sämtliche Anschlüsse befinden sich vor Spritzwasser geschützt unter dem Roboterfuss.
Bevor die Industrieroboter ihre Finishlackierung erhalten, werden die Oberflächen einer speziellen Behandlung unterzogen, die die Korrosionsbeständigkeit erhöht und das gesamte Gehäuse unempfindlicher gegen mechanische Beschädigung macht. Hochbeanspruchte Teile sind aus Edelstahl. So ausgestattet können die HE-Roboter problemlos in der Fleischverarbeitung arbeiten.
Die RX160 he erfüllen diese Anforderungen mit Bravour. Sie arbeiten präzise, schnell und selbst unter dem täglich anfallenden, strengen Reinigungsprozedere in der Lebensmittelverarbeitung mit gewohnter Zuverlässigkeit. Dabei sind die HE-Roboter nicht auf zusätzliche Schutzüberzüge angewiesen, was Kosten spart und zusätzlichen Aufwand vermeidet. Die Roboterbaureihen Humid Environment sind für den Einsatz in Feuchträumen geeignet und heute Benchmark für die Lebensmittelindustrie und Bauteilereinigung.
Ein grosser Vorteil für alle Anwendungen an offenen Lebensmitteln ist die bei Stäubli mögliche Kombination der HE-Roboter mit lebensmittelverträglichem Öl der Klasse NSF H1. Die Besonderheit dabei: Stäubli Robotics greift nicht auf Standardöle zurück, sondern setzt ein in enger Zusammenarbeit mit einer Partnerfirma entwickeltes Öl ein. Der Vorteil für die Anwender: Die Roboter können auch mit dem H1-Schmierstoff mit maximaler Performance betrieben werden und unterliegen keinerlei Restriktionen wie das bei Maschinen bestimmter Marktbegleiter der Fall ist.
Die wegweisende Anlage trägt auch zur Humanisierung der Arbeitswelt bei, da das Auslösen der Schweinefleischknochen in Handarbeit zu den schweren, körperlich belastenden Arbeiten zählt und gesundheitlich negative Auswirkungen nicht auszuschliessen sind. Der Einsatz der Sechsachs-Roboter eröffnet bei der Fleischverarbeitung neue Dimensionen hinsichtlich Produktivität und Effizienz.
Weitere Informationen unter www.staubli.com