Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz 431 760 Tonnen Fleisch konsumiert (Verkaufsgewicht, ohne Fisch und Krustentiere) – ungefähr gleich viel wie im Vorjahr. In Bezug zum Bevölkerungswachstum sank der Pro-Kopf-Konsum leicht um 1 Prozent und betrug 50,98 kg (Vorjahr 51,49 kg). Diese Zahlen unterliegen allerdings einem gewissen Unschärfebereich, weil die markanten Einkäufe im grenznahen Ausland – 2015 gemäss GfK-Studie 481 Millionen Euro im Segment Fleisch/Fisch/Charcuterie) – und allfällige Lagerveränderungen in der Statistik von Proviande nicht enthalten sind.
Schwein und Geflügel bleiben Spitzenreiter
Bei den Schweizern am beliebtesten war nach wie vor das Schweinefleisch. Mit einem Pro-Kopf-Konsum von 22,49 kg (-1,4%) machte es immer noch fast die Hälfte des gesamten Fleischkonsums aus. Den zweiten Platz belegte das Geflügelfleisch mit 12,04 kg (-0,6%), gefolgt vom Rindfleisch mit 11,28 kg (+0,2%).
Zum ersten Mal seit 2012 ging der Konsum von Geflügelfleisch leicht zurück, es wurden aber immer noch deutlich über 100 000 t verzehrt. Im Gegensatz dazu legte das Rindfleisch um 1,1 Prozent auf 95 553 t zu – allerdings auf Kosten des Kalbfleisches, welches 2016 erneut einen Rückgang von 1,5 Prozent hinnehmen musste, wenn auch auf einem mengenmässig tiefen Niveau von knapp 23 000 t Verkaufsgewicht.
Klares Bekenntnis zu Fleisch
Über alle Tierarten nahm der Inlandanteil am insgesamt konsumierten Fleisch um 0,6% zu und betrug 80,6 Prozent. Somit stammten vier Fünftel des Fleisches aus der Schweiz. Das beweist, dass die Konsumenten Fleisch bewusster essen, die Vorteile von Schweizer Fleisch kennen und deshalb auch bereit sind, dafür mehr zu bezahlen – gemäss einer repräsentativen Studie waren dies 2016 72 Prozent der Befragten.
Beim Kalbfleisch und beim Schweinefleisch gingen die Inlandanteile 2016 leicht zurück, lagen mit 97,1 beziehungsweise 95,8 Prozent aber immer noch überdurchschnittlich hoch. Beim Rindfleisch stammten 82 Prozent aus einheimischer Produktion, was einer Zunahme von 1,4 Prozent entsprach. Am deutlichsten legte mit 2,2 Prozent der Inlandanteil beim Geflügelfleisch zu, welches mit 57 Prozent inländischer Produktion jedoch noch ein bedeutendes Ausbaupotenzial aufweist.
2016 wurde in der Schweiz 0,7 Prozent mehr Fleisch produziert als im Vorjahr. Das ergab eine Gesamtmenge von 348 05 t Verkaufsgewicht. Trotz eines Rückgangs um 1,1 Prozent machten die Schweine mit 182 540 t den grössten Teil aus, gefolgt vom Rindfleisch mit 78 351 t (+2,8%). Gleichzeitig gingen die Fleischimporte um 1,8 auf gut 92 000 t zurück und die Exporte stiegen – mengenmässig auf tiefem Niveau – um 10,7 Prozent auf 8‘375 t.
Leicht höhere Preise
Der durchschnittliche Einkaufspreis von Fleisch lag im vergangenen Jahr etwas höher als im Vorjahr und betrug über alle Fleischarten inklusive Charcuterie, Würste und Konserven Franken 20,56/kg (Vorjahr: CHF 20,32). Gemäss dem Marktforschungsinstitut Nielsen Switzerland kaufen die Konsumenten jedoch immer häufiger Aktionsfleisch ein. 2014 betrug dieser Anteil noch 42,4 Prozent, im Folgejahr bereits 44,7 und 2016 45,3 Prozent.
Vor 20 Jahren – anno 1996 – verzehrten Herr und Frau Schweizer je gut 53,6 kg Fleisch, rund 5 Prozent mehr als heute. Schon damals wurde aber vor allem Schweinefleisch konsumiert (25,93 kg), gefolgt von Rindfleisch (10,85 kg) und Geflügelfleisch (9,17 kg). Der allgemeine Rückgang in den letzten 20 Jahren ging vor allem auf das Konto von Schweine- und Kalbfleisch, während das Geflügelfleisch um über 2,8 kg pro Person zulegen konnte.
Repräsentative Studie
Eine im Dezember 2016 vom Forschungsinstitut GfK durchgeführte repräsentative Studie bestätigte erneut, dass Fleisch bei den Schweizern ein sehr beliebtes Nahrungsmittel ist. Gemäss dieser Studie essen über 70 Prozent der befragten Personen im Alter von 15 bis 70 Jahren mindestens 3 bis 4 Mal pro Woche Fleisch, weitere 20 Prozent 1 bis 2 Mal wöchentlich. Nur gerade 4 Prozent gaben an, nie Fleisch zu essen.
Zudem sind gemäss dem «Markt- und Konsumentenbarometer 2016» von Demoscope fast drei Viertel (72%) der Schweizer Bevölkerung bereit, für einheimische Landwirtschaftsprodukte mehr zu bezahlen, am deutlichsten für Fleisch. Für die Befürworter darf das einheimische Fleisch demnach bis zu einem Viertel mehr kosten als das ausländische.
Quelle: Proviande
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