Die professionelle Aufbereitung der Berufskleidung erfolgt bei MEWA nach zertifizierten Hygienestandards. (Photo: MEWA)

Die professionelle Aufbereitung der Berufskleidung erfolgt bei MEWA nach zertifizierten Hygienestandards. (Photo: MEWA)

Dr.-Ing. Diana Wolf, F&E, MEWA Textil-Service (Photo: MEWA)

Mikrobiologisch unbedenkliche Mitarbeiterkleidung ist in der Lebensmittelproduktion notwendig. (Photo: MEWA)

Textilien in der Lebensmittelproduktion – (k)eine Gefahr?

Publiziert

Die Herstellung von Lebensmitteln ist jeden Tag aufs Neue eine Herausforderung: Ver-braucher verlangen vielfältige und innovative Produkte mit gleichbleibender Qualität, die sicher und jeder Zeit zu einem günstigen Preis verfügbar sind.

Dazu muss die Produktion effiziente Prozesse sicherstellen und gleichzeitig die Hygienerichtlinien einhalten. Strikte Verhaltensmassnahmen für Mitarbeiter in der Produktion sowie validierte Reinigungs- und Desinfektionsprozesse für Maschinen und Anlagen stehen bei dem Aufstellen von Hygieneplänen an vorderster Stelle. Oft vergessen oder zunächst als weniger kritisch angesehen wird der Aspekt der Arbeitskleidung. Es gibt aber Bereiche der Lebensmittelproduktion, die ein hohes Mass an manuellen Tätigkeiten erfordern, z. B. Schlachtereien oder die Fischverarbeitung. Und selbst bei hochautomatisierten Prozessen müssen immer wieder Menschen eingreifen, z. B. um Störungen an den Maschinen zu beseitigen.

Deren Bekleidung ist in diesem Zusammenhang ein Risikofaktor, der kritisch hinterfragt werden muss. Eine Kontamination der Lebensmittel durch Berufs- oder Schutzkleidung, die bei der Herstellung von Lebensmitteln getragen wird, muss ausgeschlossen werden, denn Textilien eignen sich sehr gut als Aufenthaltsort für Mikroorganismen, da sie eine grosse spezifische Oberfläche besitzen. Dies bietet Mikroorganismen Haftfläche und Nistmöglichkeiten. Zudem wird die Versorgung mit Sauerstoff begünstigt. Ein weiterer für Mikroorganismen günstiger Aspekt kommt hinzu: Durch das Tragen der Kleidung entsteht eine für sie angenehme Temperatur.

Um der Aufbereitung von Textilien gerecht zu werden, die in diesen sensiblen Bereichen getragen werden, wurde das RABC-Konzept entwickelt und als Europäischer Standard DIN EN 14065:2016 publiziert. Dieser Standard konnte leicht in bestehende Qualitätsmanagementsysteme der Wäscherein integriert werden. Er befasst sich ausschliesslich mit der Biokontamination der Textilien und lässt Pflegeaspekte unberücksichtigt. Die Einbindung der DIN EN 14065 „Textilien – In Wäschereien aufbereitete Textilien – Kontrollsystem Biokontamination“ (RABC System) in gewerbliche Wäschereien gewährleistet eine definierte mikrobiologische Qualität von aufbereiteten Textilien. Sie ist eine geeignete Methode um eine Risikobewertung durchzuführen und damit eine konstante mikrobiologische Qualität von expedierten Textilien zu erhalten. Als Vorlage diente hier das HACCP-Konzept.

Die Grundlage für die Einführung des RABC-Systems stellt die gute Bearbeitungsvoraussetzung dar. Dazu zählen z. B. bauliche Gegebenheiten, Personal, Lieferketten und Hygienepläne. Hinzu kommt als vorbereitende Massnahmen für die Einführung die Bildung eines RABC-Teams, Bestimmung des Verwendungszwecks von Textilien, Aufstellung von Prozessspezifikationen und Bestimmung des Schulungsbedarfs, um nur einige zu nennen. Ziel des Eigenkontrollsystems ist immer ein frühes Erkennen und adäquates Gegensteuern bei Abweichungen.

Als Textil-Dienstleister hat sich MEWA in den 90er Jahren aktiv an der Entwicklung des RABC-Systems beteiligt und es seitdem fest in den alltäglichen Ablauf der produzierenden Standorte etabliert. Hierzu zählt, aufgrund der vielen manuellen Prozesse im Textil-Service, unter anderem ein konsequentes Hygienemanagement beim Personal. Der Umgang mit Schmutz- und Sauberwäsche ist komplett getrennt und die Händehygiene ist für jeden Mitarbeiter obligatorisch. Arbeitsplätze werden regelmässig gereinigt und desinfiziert, genauso wie sämtliche für den Wäschetransport notwendige Hilfsmittel. In der Gefährdungsermittlung erfasste Kontrollpunkte werden in festgelegten Intervallen einer mikrobiologischen Prüfung unterzogen.

Die eigentlichen Wasch- und Desinfektionsprozesse für die Textilien sind genau auf die jeweilige Wäschecharge abgestimmt. Chemikaliendosagen, Temperaturen und Heisshaltezeiten werden durch die entsprechende Waschmaschinentechnik sicher eingehalten und bei Störungen erfolgt sofort eine Fehlermeldung. Zur Sicherstellung der definierten mikrobiologischen Qualität der aufbereiteten Ware muss nach den Verfahrensbedingungen des RKI und VAH (RKI = Robert Koch Institut; VAH = Verbund für angewandte Hygiene e.V.) der Reduktionsfaktor relevanter Keime grösser als 7 log-Stufen sein. Dies wird mittels einer Validierung der Waschverfahren mit entsprechenden textilen Biomonitoren mindestens einmal jährlich kontrolliert und dokumentiert. Die Auswahl der Textilien muss aufgrund der hohen Anforderungen an die Waschprozesse sorgsam erfolgen. Die Gewebe durchlaufen zahlreiche Tests hinsichtlich ihrer Beständigkeit, bevor sie für die Verwendung im Textilservice freigegeben werden.

Im Hinblick auf HACCP spielt das Design der Bekleidung eine grosse Rolle. So sollten in besonders sensiblen Bereichen z. B. Taschen nicht aussen aufgebracht werden, damit die Gefahr von herausfallenden Gegenständen minimiert ist. Auch die Nähte müssen gut verarbeitet sein, ebenso wie Knöpfe und Reissverschlüsse. Zudem muss der Mitarbeiter die Kleidung gerne anziehen. Dazu wird beim Schnitt auf das entsprechende Design geachtet, damit die Kleidung jede Bewegung mitmacht und bei der Arbeit nicht hindert. Hier wird grosser Wert auf eine perfekte Kombination aus Qualität, Robustheit und Flexibilität gelegt. So kann für jeden Mitarbeiter die passende Kleidung gestellt werden – ob Werkstatt, Lieferfahrer oder Mitarbeiter im sensiblen Bereich.

Es macht also durchaus Sinn, sich mit dem Thema Mitarbeiterkleidung in der Produktion auseinanderzusetzen. Hierzu sollte das QS-Team die einzelnen Einsatz- und Hygienebereiche gemäss HACCP definieren, MEWA ist als Textildienstleister bei der Auswahl der Kleidung für die einzelnen Mitarbeitergruppen behilflich. Ist dies geschehen, beginnt der Service: professionelle und hygienisch sichere Aufbereitung und die Reparatur beschädigter Artikel. Zudem unterstützt der Hol- und Bringservice dabei, dass Mitarbeiter die vorgegebenen Wechselzyklen besser einhalten. Die Kleidung wird nicht zu lange getragen, sondern von Flecken befreit und dekontaminiert. Somit ist auch stets ein einwandfreies Erscheinungsbild der Mitarbeiter gegenüber Kunden, Lieferanten und Besuchern sichergestellt.

Weitere Informationen zum MEWA Textil-Management: MEWA Service AG, Wynau, www.mewa.ch

 

MEWA Textil-Management
MEWA stellt seit 1908 Betriebstextilien im Full-Service zur Verfügung und gilt damit als Pionier des Textilsharings. Heute versorgt MEWA europaweit von 45 Standorten aus Unternehmen mit Berufs- und Schutzkleidung, Putztüchern, Ölauffangmatten und Fussmatten – inklusive Pflege, Instandhaltung, Lagerhaltung, Logistik. Ergänzend können Arbeitsschutzartikel bestellt werden. 5.700 Mitarbeiter betreuen mehr als 190.000 Kunden aus Industrie, Handel, Handwerk und Gastronomie. 2019 erzielte MEWA einen Umsatz von 734 Millionen Euro und ist damit führend im Segment Textil-Management. Für sein Engagement in den Bereichen Nachhaltigkeit und verantwortungsvolles Handeln sowie für seine Markenführung und Innovationskraft wurde das Unternehmen vielfach ausgezeichnet.

 

EVENTS

Logistik Forum Schweiz

«Challenge Supply Chain: digital, sicher, nachhaltig»

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Automatica

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Die Entscheider- und Expertenkonferenz bringt das gesamte Wertschöpfungssystem rund um die additive Fertigung zusammen.

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Datum: 05.-07. September 2023

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iba

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Lefa (ehemals Mefa)

Branchentreffpunkt für das verarbeitende schweizerische Lebensmittelgewerbe

Datum: 18.-22. November 2023

Ort: Basel (CH)

Brennpunkt Nahrung

Die 7. Fachkonferenz über Trends, Märkte und Management

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Expo for Decarbonised Industries

Das Fachevent zum Megatrend Dekarbonisierung, die Plattform für Energiespeicher und Klimaneutralität in Unternehmen.

Datum: 28.-30. November 2023

Ort: (D)

decarbXpo

Fachevent zum Megatrend Dekabonisierung, die Plattform für Energiespeicher und Klimaneutralität im Unternehmen.

Datum: 28.-30. November 2023

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Fi Europe

Internationale Fachmesse für Lebensmittelzusatzstoffe

Datum: 28.-30. November 2023

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Swissbau

Die führende Plattform der Bau- und Immobilienwirtschaft in der Schweiz.

Datum: 16.-19. Januar 2024

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Empack Schweiz

The Future of Packaging Technology

Datum: 24.-25. Januar 2024

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LOGISTICS & AUTOMATION

Schweizer Fachmesse für Logistik und Transport

Datum: 24.-25. Januar 2024

Ort: Bern (CH)

glug.swiss

Der neue Treffpunkt für Bier- und Getränkeproduzierende | vom Profi bis zum Selbstvermarkter

Datum: 01.-02. Februar 2024

Ort: Alte Reithalle Aarau (CH)

aqua pro

B2B-Plattform in der Schweiz für Fachkräfte des Globalen Wasserkreislaufs

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Ort: Bulle (CH)

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Weltweite Messe aller Frisch-Produkte

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BioFach

Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel

Datum: 13.-16. Februar 2024

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LOPEC

International führende Fachmesse mit Kongress für Gedruckte Elektronik

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Ble.ch

Fachmesse für Metall- und Stahlbearbeitung

Datum: 13.-15. März 2024

Ort: Bern (CH)

Anuga FoodTec

Internationale Zuliefermesse für die Lebensmittel-und Getränkeindustrie

Datum: 19.-22. März 2024

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embedded world

Als internationale Weltleitmesse mit dem ausschließlichen Fokus auf Embedded-Technologien.

Datum: 09.-11. April 2024

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analytica

Leitmesse für Labortechnik, Analytik, Biotechnologie und analytica conference

Datum: 09.-12. April 2024

Ort: München (D)

IFAT

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Datum: 13.-17. Mai 2024

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drupa

Weltweit führende Fachmesse für Drucktechnologien

Datum: 28. Mai - 07. Juni 2024

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ArbeitsSicherheitSchweiz

Fachmesse für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz & Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz

Datum: 05.-06. Juni 2024

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Achema

Internationale Leitmesse der Prozessindustrie

Datum: 10.-14. Juni 2024

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all about automation

Fachmesse für Industrieautomation

Datum: 28.-29. August 2024

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FachPack

Europäische Fachmesse für Verpackung, Technik, Veredelung und Logistik

Datum: 24.-26. September 2024

Ort: Nürnberg (D)

Ilmac Lausanne

Networking. Forum. Aussteller

Datum: 25.-26. September 2024

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Chillventa

Weltleitmesse der Kältetechnik

Datum: 08.-10. Oktober 2024

Ort: Nürnberg (D)

SIAL

Fachmesse für Nahrungsmittel-Innovationen

Datum: 19.-23 Oktober 2024

Ort: Paris (F)

ZAGG

DER BRANCHENTREFFPUNKT MIT RELEVANTEN GASTRO-TRENDS

Datum: 20.-23. Oktober 2024

Ort: Luzern (CH)

Südback

Fachmesse für das Bäcker- und Konditorenhandwerk

Datum: 26.-29. Oktober 2024

Ort: Stuttgart (D)

electronica

Weltleitmesse und Konferenz der Elektronik

Datum: 12.-15. November 2024

Ort: München (D)

all4pack Paris

The global marketplace for Packaging Processing Printing Handling

Datum: 04.-07. November 2024

Ort: Paris (F)

IFFA

Internationale Leitmesse – Technology for Meat and Alternative Proteins

Datum: 03.-08. Mai 2025

Ort: Frankfurt (D)

Drinktec Deutschland

Auf der Weltleitmesse der Getränke- und Liquid-Food-Industrie

Datum: Herbst 2025

Ort: München (D)

Oils + fats

Leitmesse der Öl- und Fettindustrie in Europa.

Datum: Herbst 2025

Ort: München (D)

Bezugsquellenverzeichnis