Peter Bachmann, Verwaltungsratspräsident der Hefe Schweiz AG begrüsste Anfang September zur Eröffnungsfeier eine zahlreiche Gemeinschaft aus Kunden- und Partnerunternehmen sowie weiteren Fachleuten aus der Backwaren-Branche mit einem leicht gewagten historischen Vergleich: «Ich fühle mich ein wenig wie Doris Leuthard bei der Gotthardtunnel-Eröffnung.» Gleichzeitig betonte er als Fazit der längeren Entwicklungs-, Planungs- und Umsetzungsarbeiten: «Die für ein KMU nicht unerhebliche Investition an Zeit und Geld hat sich gelohnt.»
Die Marktbearbeitung verlangt mehr Kundennähe und mehr Betreuungsaufwand. «Nur so kann im Bäckereigewerbe und in der Backwarenindustrie die traditionelle Kundentreue erhalten werden», betonte Thomas Gamper, langjähriger Geschäftsführer. Um das gegenüber dem Ausland erhöhte Preisniveau, beziehungsweise die höheren Produktionskosten zu verteidigen, muss dem Kunden ein Mehrwert geboten werden, wenn er sich für das einheimische Produkt entscheidet. Thomas Gamper zu den konkreten Vorteilen: «Wir müssen unserer Kundschaft mehr bieten als Hefepackungen. Mit dem Backstudio haben wir in die Zukunft investiert. Wir können nun viel besser auf die Bedürfnisse der Kundschaft eingehen. Um den direkten Fachaustausch zu pflegen, bietet das Backstudio nun das ideale und praxisnahe Umfeld.»
Versuchsbäckerei mit zeitgemässem gewerblichem Standard
Das Herz im Innenleben des schlichten und formschönen Holzbaus bildet selbstverständlich eine sehr gut eingerichtete (Klein-)Bäckerei mit der heute im Gewerbe geforderten Infrastruktur, wie PATT, Gärunterbrechung, Gärverzögerung und weiteren Einrichtungen, die für zeitgemässe Produktionsabläufe erforderlich sind.
Kundenberatung, Produktetests, Optimierungen von Rezepturen, usw. werden immer zentraler. Um diese Strategie umzusetzen, konnte vor bald drei Jahren in der Person von Marcel Ammon ein exzellenter Fachmann gewonnen werden. Schon damals war klar, dass die zunehmende Beratungstätigkeit es auch nötig macht, die heute gängige Technologie weit möglichst im eigenen Haus zu haben, um die Produkte weiterzuentwickeln und deren Anwendungen schulen zu können. Marcel Ammon erläutert diese Vorteile anhand konkreter Beispiele: «Da unsere Infrastruktur derjenigen einer gewerblichen Backstube entspricht, können wir neu die Problemstellungen unserer Kundenbetriebe 1 : 1 «nachbauen». Dies bietet zudem viele Vorteile für die Produktentwicklung im direkten Austausch mit den Fachleuten in den Bäckereien.»
Entwicklung und Zukunft der Hefe Schweiz AG
Auch personell befindet sich die Hefe Schweiz AG in einem Wandlungsprozess. In jüngster Vergangenheit wurden verschiedene Verantwortlichkeiten in Produktion und Verkauf neu organisiert. So verstärkt unter anderem Melek Yüce als neue Leiterin Qualitätsmanagement das Team. Infolge von Pensionierungen wurden ausserdem zwei neue Regionalverkaufsleiter eingestellt.
Mit Patrick Soltermann hat der designierte Nachfolger des langjährigen Leiters Produktion & Technik, Herr Felix Hepfer, seine Tätigkeit aufgenommen. Nach umfassender Einarbeitung mit entsprechenden Weiterbildungen wird er im nächsten Jahr die Funktion übernehmen, sodass sich Herr Hepfer in den Ruhestand begeben kann. Der Wandel in der Geschäftsleitung wird sich fortsetzen, denn auch Thomas Gamper erreicht bald das Pensionsalter und so wird auch seine Nachfolge demnächst in Angriff genommen.
Die Hefe Schweiz AG erweist sich somit als gut gerüstet, um von einer jüngeren Generation geführt, mit hoher Ertragskraft den bisher erfolgreichen Weg fortzusetzen, zum Wohle der Kunden, der Mitarbeitenden, den Aktionären, aber auch dem Dorf Stettfurt, dem Kanton Thurgau und der Schweiz gegenüber.
Hefe Schweiz AG
Seit mehr als 100 Jahren wird im thurgauischen Stettfurt (rund 1 200 Einwohner) Backhefe für das Bäckergewerbe, die Brot- und Backwarenindustrie und den Detailhandel produziert. Die Presshefefabrik Stettfurt AG schloss sich 1993 mit den Hefefabriken AG Hindelbank zusammen. Der Produktionsstandort Stettfurt wurde ausgebaut und die Anlage in Hindelbank konnte später verkauft und umgenutzt werden. Seit diesem Zusammenschluss ist die Hefe Schweiz AG die einzige inländische Anbieterin, die ihre Backhefe noch vollständig im eigenen Haus produziert, bzw. vermehrt. Die Hauptrohstoffe Zuckerrübenmelasse und Rübendicksaft stammen aus der Zuckerfabrik Frauenfeld. Mit aktuell 38 Mitarbeitenden werden in Stettfurt pro Jahr rund 5 500 Tonnen Hefe produziert. Zusammen mit rund 500 Tonnen Vorteigprodukten und Spezialitäten sowie 500 Tonnen Handelswaren (Malzprodukte, Backmittel und Milchprodukte) erzielt die Hefe Schweiz AG einen jährlichen Umsatz von 18 Mio. Franken.
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