Das Bio-Produkt mit dem höchsten Absatz ist die pasteurisierte Milch. Im Jahr 2019 wurden im Schweizer Detailhandel über 34 Mio. Liter verkauft. Das sind rund 3 % mehr als im Vorjahr. Mit einigem Abstand folgt bei den Milchprodukten das Bio-Naturjoghurt mit 8681 Tonnen Absatz. Auf dem dritten Platz liegt die Bio-Vorzugsbutter mit einem Absatz von 1047 Tonnen. Beide verzeichneten einen geringen Absatzzuwachs von 1 % bzw. 0.3 %. Betrachtet man die Umsätze, so zeigt sich die selbe Rangfolge.
Bananen weiterhin an der Spitze
Bei den Bio-Früchten sind unverändert die Bananen an der Spitze. Sie erreichen im Jahr 2019 einen Absatz von 19489 Tonnen. Danach folgen mit deutlich geringeren Verkaufsmengen die Äpfel mit 5843 Tonnen und die Zitronen mit 5192 Tonnen. Allerdings sind die Äpfel und Zitronen auf Aufholkurs: Im Gegensatz zur stagnierenden Banane konnten die Äpfel um 16 % und die Zitronen um 18 % zulegen im Vergleich zum Jahr 2018. Ein wesentlicher Grund dürften unterschiedliche Erntesituationen sein, so waren beispielsweise die Lagerstände mit Bio-Äpfeln 2018 sehr tief, da die Apfelernte 2017 extrem klein ausfiel.
Auch bei den Umsätzen zeigt sich die gleiche Rangfolge, jedoch verzeichneten die Bananen einen leicht rückläufigen Umsatz (-1.3%) und bei den Zitronen schlägt sich das grosse Absatzwachstum von 18 % nur teilswise in einer Umsatzzunahme (+6.5%) nieder.
Karotten sind Bio-Gemüse par excellence
Beim Bio-Gemüse sind die Karotten (alle Sorten) mit Abstand das absatzstärkste Gemüse. 2019 wurden im Detailhandel 8499 Tonnen davon verkauft. Auf Platz 2 folgen die festkochenden Kartoffeln mit 4958 Tonnen und auf Platz 3 die Salatgurken mit 4049 Tonnen Absatz. Der Absatz von allen drei Gemüsen wuchs im vergangen Jahr: Karotten +2%, Kartoffeln festkochend +5% und Salatgurken +7%. Wenn man alle Tomatenarten (Cherry-, Rispen-, Fleisch- und andere Tomaten) zusammenzählt, so kommen diese mit 5594 Tonnen auf den zweiten Platz.
In der Einzelbetrachtung ist die Cherry-Tomate mit 2692 Tonnen Absatz die bedeutendste Tomatenkategorie im Bio-Segment. Betrachtet man den Umsatz, sieht die Rangfolge anders aus. Zwar sind auch hier die Karotten auf Platz 1 mit 36 Mio. CHF Umsatz im Jahr 2019, ihr Umsatz stieg sogar überproportional zur Absatzsteigerung um 7.6 %, aber danach folgen schon knapp dahinter die Cherry-Tomaten mit 30 Mio. CHF und die Peperoni mit 24 Mio. CHF Umsatz. Der Umsatz der Peperoni war im Gegensatz zu den anderen beiden Gemüsen leicht rückläufig im Vergleich zum Vorjahr.
Stangenbrot baut Vorsprung kräftig aus
Der Bestseller bei den Bio-Broten sind mit 6152 Tonnen Absatz die Stangenbrote. Mit einer Absatzsteigerung um mehr als 19 % im Vergleich zum Vorjahr bauten sie ihren Vorsprung 2019 nochmals kräftig aus. Dahinter kommen die Kranzbrote mit 3001 Tonnen und die Zöpfe mit 2249 Tonnen Absatz. Während der Absatz von Kranzbroten im vergangenen Jahr um moderate 2.2 % wuchs, war der Absatz von Zöpfen mit einem Minus von 6.8 % deutlich rückläufig. Betrachtet man den Umsatz der Bio-Brote, ist nach den Stangen- und Kranzbroten auf dem dritten Platz mit den Gipfeli ein Kleinbrot vertreten, welche verhältnismässig teurer sind.
Rindshackfleisch ist Bio-Fleisch-Top-Seller
Beim Bio-Fleisch ist das Rindshackfleisch mit 1768 Tonnen Absatz der absolute Top-Seller. Danach folgen mit deutlich weniger Absatz ganze und halbe Poulets (617 t) und Kochschinken (439 t). Im Vergleich zum Jahr 2018 war der Absatz von ganzen und halben Poulets 2019 beinahe konstant, jener von Rindshackfleisch stieg um 4.6 % und Kochschinken legte sogar um 8.2 % zu. Die Absatzentwicklung beim Schinken folgt damit jener der gesamten Bio-Schweineproduktion, welche im vergangenen Jahr um rund 5'000 auf insgesamt 47'500 geschlachtete Tiere gesteigert wurde (+11,9 %).
Bei der Umsatzbetrachtung schafft es das verhältnismässig teure Rindstrockenfleisch mit 18 Mio. Umsatz hinter dem Rindshackfleisch mit 38 Mio. Umsatz auf den zweiten Platz, gefolgt vom Kochschinken mit 15 Mio. Umsatz. Letzterer konnte den Umsatz im Vergleich zum Absatzzuwachs (+8.2 %) überproportional steigern um fast 14 %, was auf Preissteigerungen gegenüber dem Vorjahr hindeutet. Im Gegensatz dazu gab es beim Rindshackfleisch trotz Absatzsteigerung um 4.6 % praktisch kein Umsatzwachstum, was wiederum auf Preisesenkungen hindeutet. (BLW)