Danube Agrarian befindet sich auf 2000 Hektar Bioland, das von der ukrainischen Bio-Zertifizierungsstelle Organic Standard, Bio Suisse, Cor, EU-Bio, Grasp-Global G.A.P. zertifiziert ist. Unser Unternehmen befindet sich im Dorf Safjany in der Region Odessa am 45. «goldenen» Breitengrad, der als Mitte unseres Planeten und als das Gebiet mit den günstigsten Bedingungen für den Anbau von Obst, Gemüse und Wein gilt.
Wir bauen Weizen, Gerste, Raps, Hirse, Erbsen, Sonnenblumen, Senf, Mais, Linsen, Wassermelone, Süsskartoffel, Pflaume, Zwiebel, Kürbis, Melone, Apfel, Pfirsich und Nektarine, Knoblauch, Kohlrabi, Lauch, Fenchel, Paprika, Aubergine, Zucchini, Tomate, Blumenkohl, Brokkoli sowie andere Kulturen an. 90 Prozent der pflanzlichen Erzeugung werden exportiert, und zwar in die Schweiz, nach Deutschland, in das Vereinigte Königreich (UK), nach Frankreich und Israel. 90 Prozent des Gemüses und der Früchte werden auf dem heimischen Markt verkauft.
Seit Beginn des russischen Angriffs-Krieges haben wir keinen einzigen Tag ausgesetzt, und bis heute arbeiten wir für den Sieg. In den ersten Tagen des totalen Krieges hatten die Menschen grosse Angst und arbeiteten nicht. Ich wollte keine grosse Konzentration von Menschen an einem Ort. Diejenigen, die aus der Ferne arbeiten konnten, blieben zu Hause. Diejenigen, die in der Tierhaltung tätig sind, mussten zur Arbeit gehen. Zuerst war ich schockiert, aber die Arbeit hilft mir, mich von schlechten Gedanken abzulenken. Die grössten Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert waren, waren: teure und komplizierte Logistik, steigende Preise für Treibstoff und PPT, Abbruch der Beziehungen zu unseren Partnern.
Alta Kraina ist ein ukrainisches Handelsunternehmen, das sich auf den Import und Export von Bio-Zutaten für die Lebensmittelindustrie spezialisiert hat (konzentrierte Säfte, Fruchtpürees, Tomatenmark, gefrorene und gefriergetrocknete Beeren und vieles mehr). Wir entwickeln rasch unsere eigene Produktion von gefrorenen Bio-Beeren und konzentrierten Säften. Dies ermöglicht es uns, qualitativ hochwertige Produkte anzubieten, für die wir persönlich garantieren. Wir sind seit mehr als 15 Jahren in der Lebensmittelindustrie tätig. Unsere Büros befinden sich in Odessa und Kiew, und die Verarbeitungsbetriebe sind in Iwano-Frankiwsk, Poltawa, Czernowitz und Lemberg angesiedelt. Der Umsatz des Unternehmens beträgt 6,5 Millionen Euro. In dieser Zeit haben wir einen einzigartigen Lieferantenstamm aufgebaut, gelernt, Prognosen zu erstellen und Marktrisiken vorzubeugen, alle möglichen Probleme im Zusammenhang mit Prozessen und Lieferschritten verfeinert und unsere eigene Produktion aufgenommen. 70 Prozent unserer Produkte werden in Deutschland, Belgien, in den Niederlanden, Italien, Kroatien und Serbien verkauft, vor allem gefrorene und gefriergetrocknete Beeren. Aber auch Apfelsaftkonzentrat hat einen bedeutenden Anteil an unserem Export. Dank der erleichterten Importanforderungen seitens der EU kann unser Apfelsaftkonzentrat jetzt mit polnischen und deutschen Produkten auf gleichem Niveau konkurrieren. Die restlichen 30 Prozent unseres Umsatzes entfallen auf den Import von konzentrierten Zitrusfrucht- und tropischen Säften und Pürees, Fruchtmischungen und Basen für die Herstellung aller Arten von Getränken: Nektare, kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke, Bier, Wein usw. in der Ukraine.
Das Unternehmen Organic Original wurde 2011 gegründet und ist einer der Pioniere des sich entwickelnden ukrainischen Marktes für Bio-Produkte. Die Produkte des Unternehmens werden unter der Marke Ecorod hergestellt, sind nach den EU-Bio-Standards zertifiziert und mit dem offiziellen EU-Bio-Logo «Euroleaf» gekennzeichnet.
Seit ihrer Gründung ist die Marke Ecorod in allen ukrainischen Naturkostläden und in grossen Einzelhandelsketten vertreten. Vor dem grossen Krieg hatten wir zwei Haupttätigkeitsbereiche: Der erste war die ökologische Verarbeitung und Herstellung von ökologischen Lebensmitteln wie Mehl, Maisstangen, Öl und andere. Der zweite war der Anbau von Bio-Melonen. Derzeit ist das Land für den Anbau von Bio-Wassermelonen besetzt.
Vor dem grossen Krieg arbeiteten 30 Menschen für uns, jetzt sind es noch 17. Wir verkaufen 90 Prozent unserer Produkte auf dem ukrainischen Inlandsmarkt, und nur 10 Prozent werden exportiert. Auf dem Inlandsmarkt arbeiten wir mit den meisten Supermarktketten zusammen, ausserdem mit kleinen Naturkostläden und Online-Shops. Unsere Produktpalette besteht aus 45 Produkten mit höherem Mehrwert, und wir planen, in den nächsten 6 Monaten 10 weitere neue Produkte hinzuzufügen. Wir haben in der Ukraine das grösste Sortiment an Bio-Lebensmitteln im Lebensmittelbereich.
Schweiz mit starkem Engagement
Die ukrainische Erfolgsgeschichte wird seit Längerem durch das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) unterstützt. Konkret wird schwerpunktmässig das Quality Food Trade Program (QFTP) finanziert, das vom Schweizer Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) zusammen mit weiteren Partnern umgesetzt wird. Das FiBL arbeitet seit rund 20 Jahren in der Ukraine an der Entwicklung des Biosektors und hat seine Unterstützung auch während des jüngsten Krieges nicht eingestellt. «Die Arbeit wurde 2022 fortgesetzt und wird auch 2023 fortgesetzt, auch unter schwierigsten Bedingungen», betont Tobias Eisenring, FiBL-Koordinator des QFTP.
Das ukrainische QFTP-Team unterstützt vor Ort die ukrainische Branche mit bedarfsgerechten Dienstleistungen nach Mass. Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar 2022 leidet der ukrainische Biosektor wie die gesamte Agrar- und Ernährungswirtschaft unter der russischen Aggression. Trotz der schwierigen Bedingungen arbeitet der ukrainische Biosektor weiter und stellt seine Leistungen unter Beweis: Er entwickelt neue Produkte und präsentiert ukrainische Bioprodukte auf internationalen Ausstellungen. Trotz der vorübergehenden Besetzung eines Drittels der Bio-Anbauflächen, der Feindseligkeiten und der logistischen Probleme hat die Ukraine in den ersten zehn Monaten des Jahres 2022 30 Prozent mehr Bio-Produkte in die EU und die Schweiz exportiert als im gleichen Zeitraum 2021. Den ukrainischen Exporteuren und ihren internationalen Käufern gelang es, alle Transportarten zu nutzen und das Volumen der Bio-Exporte zu erhöhen, und zwar für jede Transportart, einschliesslich der Schiffe, da sie Flusshäfen, aber keine Seehäfen nutzten. Die ukrainischen Bio-Exporteure haben sich schnell an die neue «Normalität» angepasst. Die wichtigsten Monate für Bio-Exporte in die EU waren Mai und Juni 2022.
«After the victory» – Ukrainische Zukunfts-Perspektiven
Wenn im Austausch mit Ukrainerinnen und Ukrainern mittel- und langfristige Zukunftspläne zur Sprache kommen, beginnen die Sätze fast immer mit «After the victory». Die längst alltäglich gewordene Redewendung drückt den in weiten Teilen der ukrainischen Gesellschaft stark verbreiteten Willen zum Widerstand und zur eigenständigen Zukunftsgesaltung aus.
Roman Diazhuk, Danube Agrarian Ltd.
«Wir freuen uns sehr auf den Sieg. Wir glauben, dass die Ukrainer in Frieden nach Hause zurückkehren werden, damit wir gemeinsam die Ukraine aufbauen können. Was unser Unternehmen betrifft, planen wir bereits neue Richtungen: Verarbeitung, Gewächshäuser, Weinherstellung, Ökotourismus, Förderung der ökologischen Produktion, Veranstaltung von Shows und Festivals, damit möglichst viele Menschen die Ukraine und unsere Region kennenlernen.»
Alla Ponomarenko, Alta Kraina LLC
«Der Krieg ist zur Routine geworden. Jeden Tag wache ich mit der Überzeugung auf, dass wir heute den Sieg davontragen werden. Das ist die wichtigste Erwartung. Was wird als Nächstes passieren? Dann wird es ein friedliches, sicheres Leben für alle in der Ukraine geben.»
Andrii Olefirenko, Organic Original LLC, TM Ecorod
«Wir erwarten, dass sich unser Bio-Sektor im Einklang mit der wirtschaftlichen Situation in der Ukraine erholen wird. Ich gehe davon aus, dass diese Erholung sehr schnell erfolgen wird, erstens dank der Hebung des Geistes der ukrainischen Gesellschaft. Zweitens hoffe ich auf liberale Reformen, die es der ukrainischen Wirtschaft ermöglichen, durchzuatmen und sich schnell zu erholen. Drittens dank der Hilfe von Partnern aus Westeuropa und anderen.»
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