Die Gesamtmenge der im In- und Ausland verkauften Schweizer Schokolade stieg im Jahr 2016 um 2,3 Prozent auf 185 639 Tonnen. Der Branchenumsatz stieg um 1 Prozent auf 1764 Millionen Franken. Mit guten Wachstumsraten in vier der fünf wichtigsten Exportmärkte (Grossbritannien, Frankreich, Kanada und USA) und mit teils sehr starken Zuwächsen in weiteren Exportmärkten konnten die Rückgänge im wichtigsten Exportmarkt Deutschland und im Inland kompensiert werden.
Rückgang des Inland-Absatzes
Die Gesamt-Inlandverkäufe der Schweizer Herstellerfirmen gingen gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozent zurück. Dabei entwickelte sich der Inlandverkauf von Halbfabrikaten leicht positiv (+1,2 %), während der Verkauf von Fertigprodukten rückläufig war (-1,8 %). Der Inlandumsatz ging um insgesamt 1,5 Prozent zurück. Der starke Franken hält den Importdruck weiterhin aufrecht und führte 2016 zu einer Erhöhung des Anteils der Importschokolade am Inlandkonsum um 1,3 Prozentpunkte. Damit hat der Importanteil zum ersten Mal den Wert von 40 Prozent überschritten. Der Pro-Kopf-Schokoladekonsum in der Schweiz ging um 100 Gramm auf 11 Kilogramm zurück.
Das Exportgeschäft entwickelte sich 2016 insgesamt positiv. Der Absatz stieg um 4,3 Prozent auf 122 034 Tonnen. Der damit erzielte Umsatz erhöhte sich auf 874 Millionen Franken (+3,7 %). Ein Blick auf die einzelnen Exportmärkte zeigt ein differenziertes Bild. Während im wichtigsten Exportmarkt Deutschland ein starker Rückgang im zweistelligen Prozentbereich verzeichnet werden musste, entwickelte sich der zweitwichtigste Exportmarkt Grossbritannien trotz anspruchsvollem Währungsumfeld mengenmässig deutlich (+7%) und umsatzmässig leicht (+2%) positiv. Noch grössere Wachstumsraten wies der Absatz in den übrigen «Top 5»-Exportländern auf: Frankreich (+8%), Kanada (+8%) und USA (+19%).
Unter den «Top 20»-Exportländern zeigte Israel das mit Abstand grösste Wachstum. Ebenfalls gut bis sehr gut entwickelten sich die Märkte in Italien, Spanien, Österreich, Vereinigte Arabische Emirate, Philippinen, Saudi-Arabien und Japan. Spürbare Absatzrückgänge mussten hingegen in Australien (-19%), China (-12%), Brasilien (-14%) und in Russland (-17%) verzeichnet werden.
Wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen
Der Anteil des Auslandabsatzes an der Gesamtproduktion stieg 2016 erneut an und beträgt neu 65,7 Prozent (Vorjahr 64,5%). Während zur Jahrtausendwende der grösste Teil der Schweizer Schokolade noch im Inland verkauft wurde, gehen heute zwei von drei in der Schweiz hergestellte Schokoladen in den Export.
Damit ging eine markante Steigerung der Produktionsmenge einher. Davon profitieren auch die Zulieferer. So verarbeitet die Schweizer Schokoladeindustrie heute über ein Viertel des Schweizer Zuckers und über 6 Prozent der in der Schweiz insgesamt produzierten Milchmenge respektive über 11 Prozent der in der Schweiz produzierten (nicht verkästen) Molkereimilch. Der mit Agrarzöllen geschützte Schweizer Preis für Milchpulver und Butter beträgt das Zwei- bis Dreifache des Preises im angrenzenden Ausland. Die teilweise Rückerstattung des agrarpolitischen Zuschlags erfolgt heute noch durch Ausfuhrbeiträge. Diese müssen auf Druck der WTO aber bis 2020 abgeschafft werden. Deshalb müssen bis dann wirksame Ersatzmassnahmen implementiert werden. Gleichzeitig sollte der Agrargrenzschutz nicht noch verstärkt werden, wie dies von landwirtschaftlichen Kreisen zurzeit für den Schweizer Zucker gefordert wird.
Urs Furrer, Geschäftsführer Chocosuisse
Empack Schweiz
The Future of Packaging Technology
Datum: 22.-23. Januar 2025
Ort: Zürich (CH)