Die bisher hierzulande angebauten schmalblättrigen Lupinensorten sind meistens Süsslupinen. Sie weisen einen deutlich niedrigeren Gehalt an bitteren und auch giftigen Alkaloiden auf als bittere Lupinensorten, sind allerdings weniger ertragreich und anfälliger gegen Frassschädlinge. Deutlich anspruchsloser im Anbau und für den ökologischen Anbau interessantere Sorten sind die alkaloidreicheren Bittersorten der schmalblättrigen Lupine.
Diese müssen aber aufwändig von den Alkaloiden befreit werden, bevor sie als Grundstoff in der Lebensmittelproduktion verwendet werden können. Das geschieht durch einen Kochprozess oder mehrtägiges Wässern verbunden mit häufigem Wechsel des Waschwassers. Ausserdem gehen bei diesem Verfahren auch wertgebende Inhaltsstoffe verloren. Die Verluste können bis zu 30 Prozent an Trockenmasse betragen. Das schränkt die Wirtschaftlichkeit für die Lebensmittelhersteller erheblich ein.
Neue Verfahren sind daher gefragt, um Protein aus alkaloidreichen Lupinensorten in hoher Ausbeute und Qualität zu gewinnen. Eine Möglichkeit sind sogenannte Membranverfahren. Ob und welche Werkstoffe geeignet sein könnten, um Alkaloide aus Bitterlupinen zu entfernen, soll das Verbundforschungsprojekt LUPROME (Lupinenprotein für die menschliche Ernährung) zeigen. Erste Ergebnisse werden 2023 erwartet.
Lupinen stellen im ökologischen Landbau ein unverzichtbares Element in der Stickstoffversorgung von Fruchtfolgen dar, denn wie alle Leguminosen, können sie mit Hilfe von Knöllchenbakterien selbst Stickstoff aus der Luft binden. Weitere Informationen zum Projekt: www.dil-ev.de/news/detailansicht/news/erstes-forschungsprojekttreffen-luprome-erschliessung-des-potentials-der-schmalblaettrigen-bitterlupine-fuer-die-humanernaehrung.html
(BZfE)