Nach über einem Jahr Planung, Entwicklung und Aufbau nahm das ETH-Spin-Off YASAI Ende 2021 die Vertical-Farming-Pilotanlage in Niederhasli in Betrieb und brachte Anfang 2022 die erste Ernte ein: nachhaltiger und ultrafrischer Basilikum, der ohne Pflanzenschutzmittel und mit wenig Wasser produziert wurde. Er ist seit 24. Januar in rund 80 ausgewählten Coop-Filialen im Raum Zürich, Basel und Luzern erhältlich.
Im Oktober 2020 hatte die fenaco Genossenschaft die Zusammenarbeit mit YASAI und die Investition von einer halben Million Schweizer Franken in die Pilotanlage angekündigt, um die Vorteile der neuen Anbaumethode zu verifizieren. Dank der gestapelten Bauweise verspricht sie gegenüber der herkömmlichen Produktion eine markante Steigerung der Produktivität bei massiv tieferem Wasserverbrauch und weniger oder keinen Pflanzenschutzmitteln. Die Indoor-Produktion ermöglicht zudem einen Anbau während 24 Stunden und 365 Tagen im Jahr und kann somit den Anteil von Schweizer Gemüse und Kräutern steigern. Die fenaco engagierte sich im Sinne ihres Genossenschaftszwecks, die Schweizer Landwirtinnen und Landwirte bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen zu unterstützen.
Grosses Potenzial für innovative Technologie
Ab Februar 2022 wird das Vorhaben als «Innosuisse»-Forschungsprojekt weiter vorangetrieben: Mit Leistungen im Wert von rund einer Million Schweizer Franken kann YASAI zusammen mit Spezialistinnen und Spezialisten der ZHAW, der Agroscope und der fenaco sämtliche Anbau- und Arbeitsprozesse der Vertical Farm optimieren. Damit sollen Ausbeute, Qualität, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der Anlage verbessert werden.
YASAI wird die Produktion auf der Pilotanlage schrittweise ausbauen. «Ab März fügen wir unserem Sortiment Minze und Koriander hinzu. Blattgemüse und Beeren sind in Planung», erklärt Mark E. Zahran, CEO von YASAI. In den nächsten Jahren soll dann die innovative Technologie auf landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt werden. Einsatzmöglichkeiten sind Gegenden mit wenig Trinkwasser oder landwirtschaftlichen Flächen, aber auch leerstehende Industriehallen in der Schweiz.
«Der Schlüssel zu einem rentablen Betrieb liegt bei der Skalierung und Automatisierung der Prozesse», sagt Daniel Schwab. «Die positiven Rückmeldungen zeigen mir, dass ein echtes Interesse besteht. Es braucht aber noch eine abschliessende Validierung der Pilotfarm und des Marktpotenzials», fügt er hinzu. Der Trend spricht für die neue Technologie, denn die Nachfrage steigt nach Lebensmitteln, die nachhaltig produziert wurden, also mit wenig Wasserverbrauch und ohne chemisch-synthetische Wirkstoffe.
Weitere Informationen unter: www.fenaco.com