Die in der Schweiz hergestellte Menge an Schokolade sank 2020 um ca. 20000 Tonnen auf rund 180000 Tonnen. Der Branchenumsatz sank um 260 Millionen Franken auf 1,53 Milliarden Franken. Der Rückgang betrifft sowohl das Inland- als auch das Exportgeschäft. Der Pro-KopfKonsum war so tief wie seit vierzig Jahren nicht mehr.
Exportgeschäft durchgehend negativ
Das Exportgeschäft war 2020 in allen Produktkategorien rückläufig. Die Ausfuhrmenge nahm um 11,5 Prozent ab und betrug noch 126000 Tonnen. Der damit generierte Umsatz sank um 13,9 Prozent. Mit einem Anteil von 70 Prozent ist der Export weiterhin der wichtigste Absatzkanal der Schweizer Schokoladeindustrie.
Pro-Kopf-Konsum so tief wie seit 40 Jahren nicht mehr, Import-Allzeithoch
Im Inlandmarkt lief 2020 einzig das Geschäft mit Halbfabrikaten besser als im Vorjahr. Dabei handelt es sich beispielsweise um Schokolademasse, die an Confiserien verkauft wird. Alle anderen Produktkategorien zeigten starke Rückschläge. Die im Inland abgesetzte Menge Schweizer Schokolade ging um 6,9 Prozent zurück, der damit generierte Umsatz um 15,1 Prozent. Der Schweizer pro-Kopf-Konsum fiel das erste Mal seit 1982 unter 10 kg und betrug noch 9,9 kg. Dieser Rückgang ging zu Lasten der in der Schweiz hergestellten Schokolade, denn die Importmenge ausländischer Schokolade nahm 2020 zu (+ 1,8 Prozent). Dementsprechend stieg der Importanteil von 41 Prozent auf ein neues Allzeithoch von 43 Prozent.
Rückgang der Anzahl Beschäftigten Nachdem 2017 eine Schokoladenfabrik infolge Verlegung der Produktion nach Frankreich geschlossen wurde, musste 2020 eine weitere Schokoladenfabrik ihre Tore für immer schliessen. Damit verbleiben heute noch 16 Schokoladenfabriken in der Schweiz. Über die ganze Branche ging 2020 die Anzahl Beschäftigter um 4,8 Prozent zurück.
Schwieriges politisches Umfeld
Der Start ins Jahr 2021 war von anhaltenden Herausforderungen geprägt. Im Januar 2021 ging die Exportmenge gegenüber dem Vorjahr um 15,3 Prozent zurück, aber die Importe ausländischer Schokolade nahmen um 5,4 Prozent zu. Diese Entwicklung wird durch den asymmetrischen Grenzschutz von Rohstoffen und Verarbeitungsprodukten gefördert: Als Folge des Grenzschutzes sind gewisse Rohstoffe in der Schweiz doppelt so teuer wie im Ausland. Ausgleichsmechanismen wirken nur beschränkt. Mit der von den Zuckerherstellern geforderten Festschreibung eines Mindestgrenzschutzes für Zucker droht eine zusätzliche Rohstoff-Verteuerung. Dadurch würde die Wettbewerbsfähigkeit des Produktionsstandorts Schweiz weiter geschwächt. Deshalb ruft CHOCOSUISSE die Politik dazu auf, auf diese protektionistische Massnahme zu verzichten.
Weiterführende Informationen unter: www.chocosuisse.ch